Google hat in einem Podcast zahlreiche interessante Aspekte zum Thema SEO und die Wahrnehmung von Expertise in diesem Bereich diskutiert. Ein zentraler Punkt war die immer wiederkehrende Diskrepanz zwischen dem, was SEOs über Googles Arbeitsweise glauben, und der Realität, wie Google selbst seine internen Prozesse beschreibt.
Unterschiedliche Wahrnehmung von SEO-Expertise
Gary Illyes, ein Mitglied des Google-Teams, bemerkte in diesem Zusammenhang, dass viele Selbstbeschreibungen von SEOs sehr subjektiv seien. Während manche Neulinge, die sich selbst als unerfahren bezeichnen, über tiefgehendes technisches Wissen über Indexierung und Crawling verfügen, stellen sich einige sogenannte „Gurus“ als weniger kompetent heraus. Es gibt Fälle, in denen deren Fragen schlichtweg wenig Sinn machen. Dieser Punkt zeigt, dass die Definition von SEO-Expertise variieren kann.
Martin Splitt hat dazu ebenfalls seine Erfahrungen geteilt, die er bei einem Treffen mit türkischen SEOs und Verlagen gemacht hat. Obwohl die Teilnehmer schlechte Suchergebnisse von Google beklagten, stellte sich letztlich heraus, dass die eigentliche Ursache in der mangelhaften Erstellung türkischsprachiger Webseiten lag.
Herausforderungen durch Wissenslücken
Ein zentraler Aspekt der Diskussion war die generelle Wissenslücke zwischen SEOs und Google. Ein prominentes Beispiel ist das Konzept der sogenannten „Domain Authority“. Dieses Konzept wird fälschlicherweise oft als Schlüsselmaßnahme für Ranking-Ergebnisse angesehen, obwohl Google wiederholt bestritten hat, dass es eine solche Metrik nutzt. John Mueller machte bei einem früheren Hangout einmal deutlich, dass es keine Bewertung für die Autorität einer Seite gibt.
Die Ursache vieler Missverständnisse könnte dabei in der Menge an veröffentlichtem Material und der Schwierigkeit liegen, die Informationen richtig zu interpretieren. Häufig übersehen sogar erfahrene SEOs Grundlagen, die in der Dokumentation behandelt werden.
Was macht einen SEO-Experten aus?
Ein weiterer zentraler Diskussionspunkt war, dass es schwierig ist, den Begriff „SEO-Experte“ zu definieren. Martin Splitt sprach davon, dass Faktoren wie die Anzahl der Jahre in der Branche oder die Größe der betreuten Webseiten keine zuverlässigen Indikatoren für tatsächliche Expertise sind. Hinzu kommen riesige Wissensbereiche im SEO – von technischen Themen bis hin zu Content-Strategien. Selbst Spezialisten in einem bestimmten Bereich können Lücken in anderen, grundlegenderen Teilen aufweisen.
Google scheint sich daher bewusst zu sein, dass es als Unternehmen noch mehr tun muss, um klarere Leitlinien und bessere Einblicke zu bieten. Allerdings stellt sich gleichzeitig die Frage, ob viele SEOs wirklich wissen, wie sie diese Materialien nutzen können.
Offenheit und Weiterentwicklung
Letztlich kam die Diskussion zu dem Schluss, dass SEO kein einheitlicher Bereich ist. Es gibt keinen einzigen „richtigen Weg“, und vielfältige Perspektiven gehören zum Arbeitsprozess dazu. SEOs können voneinander lernen, indem sie einander zuhören und respektvolle Debatten darüber führen, was funktioniert und was nicht.
Ein weiterer Punkt, der betont wurde, ist die Bedeutung von Offenheit gegenüber neuen Ansätzen und die Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln. Google lädt die SEO-Community ein, eine aktivere Rolle in diesen Gesprächen zu übernehmen, um bestehende Missverständnisse abzubauen und eine intensivere Kooperation zu fördern.
**Featured Image: Shutterstock**